... Schliessung
Club Excalibur
Im Dezember 2008 veröffentlichte Gaybodensee einen aktuellen Bericht von der
Betriebseinstellung des Konstanzer Club Excalibur zum 13.12.2008.
Der Club Excalibur in Konstanz ist Geschichte - der Betrieb wurde zum
13.12.2008 endgültig eingestellt. Für informierte Kreise kam dies nicht mehr
überraschend, stimmt jedoch allgemein nachdenklich. Anzeichen des Untergangs
waren schon lange Zeit unübersehbar. Trotz des intensiven Bemühens, den Betrieb
doch noch zu retten, das unausweichliche Schicksal abzuwenden, blieb Betreiber
Hans Stachel nunmehr keine andere Wahl.
Der traditionsreiche und mehr als 15 Jahre bestehende Queer-Danceclub im
Konstanzer Stadtzentrum, der zuletzt im Jahr 2006 noch mit dem BLU-Szenepreis
ausgezeichnet wurde, musste schlussendlich die Pforten für immer schliessen.
Für Konstanz bedeutet der Rückzug von Szene-Urgestein Hans Stachel annähernd
das selbe, als müsse in Stuttgart Laura Halding-Hoppenheit von heute auf morgen
weichen.
Eine Epoche ging definitiv zu Ende.
Erst nach einiger Zeit wird ins Bewusstsein rücken, dass mit dem Club Excalibur
ein angestammter Grundpfeiler der Szene in der CSD-Stadt Konstanz schlicht
nicht mehr vorhanden ist. Einen angestammten Treffpunkt im Nightlife der
Queer-Szene gibt es fortan nicht mehr.
Die Sorge, die Partyszene könne abseits der nur ab und an stattfindenden Pride
Passion Partys endgültig nach Zürich (CH) oder in süddeutsche Metropolen
abwandern, ist berechtigt, zumal es auch um einstige Szenemacher wie etwa Loop
oder auch die HIK sehr still geworden ist.
Ob das entstandene Vakuum durch einen neuen Queer-Club in Konstanz geschlossen
werden kann, ist bislang nicht gesichert. Bestrebungen in diese Richtung sind
bereits zu vermerken. Bedarf ist vorhanden. Das konnte nicht zuletzt auch die
Closing-Party im Club Excalibur sinnfällig unter Beweis stellen - ein letztes
Stelldichein zahlreicher Partypeople... nur für das Excalibur leider viel zu
spät. Ob sich ein neuer Danceclub auch behaupten können wird, bestimmen mehrere
Faktoren: Die Identifikation der Queer-Szene mit ihrem Club, die Konzeption und
auch der Konkurrenzdruck durch freie Partyreihen, die im Gegensatz zu
Clubbetrieben keine laufenden Betriebskosten, z.B. für Pacht oder Personal,
aufbringen müssen und daher leichter in die wirtschaftliche Gewinnzone fahren.
Konstanz hat jedoch auch bewiesen, dass sich totgeglaubte Szeneangebote zu
neuer Blüte aufzuschwingen vermögen - der Saunaclub Zeus ist ein
eindrucksvolles Exempel. Es wird Neues kommen, diese Überzeugung ist grundfest.
Doch in Hoffnungen und Erwartungen mischt sich momentan auch etwas Wehmut.
Etliche schöne Erinnerungen verbinden sich für viele mit dem Club Excalibur...
einst florierende Dancepartys am Sonntagabend, der frühere Clubkeller am
Augustinerplatz, lange Jahre Mottopartys am Samstagabend und dancelastige
Sounds by DJ ChrisP, die Erweiterung auf zwei Dancefloors inklusive Lounge-Bar,
der Umzug in die Hussenstr. 19 und nicht zuletzt unzählige private Begegnungen.
Um nochmals in Nostalgie und Erinnerungen zu schwelgen, sei in der Gallery von
Gaybodensee unser Album Best of Club Excalibur empfohlen. Es wird
künftig die Erinnerungen wach halten.
Für Hans Stachel und sein Team ist die Zeit des Abschieds gekommen -
Gaybodensee sagt an dieser Stelle im Namen der Szene leise servus und danke für
viele schöne Jahre in unserem Club Excalibur! Good bye!
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