Sorgen...
wenn ich so beim Morgenkaffee in meiner bescheidenen Kemenate sitze, dann denke
ich bei der Lektüre der Tageszeitung oft über die Ukraine-Krise, steigende Energie- und
Verbraucherpreise, schlicht die Inflation und Klimaerfordernisse nach. Aber komme ich dabei
auf einen finalen Schluss?
Wenn, dann nur, dass mein Einkommen nicht mehr auskömmlich ist. Deshalb streiken ja auch
alle Branchen, auch der öffentliche Dienst sowie Kindergbetreuungseinrichtungen, weil das
Einkommen die Inflation nicht mehr auffängt. Dann folgt die Fluktuation, der Wechsel zu besser
bezahlten Arbeitsplätzen in einem Arbeitnehmermarkt, der die Bedingungen des Arbeitsantritts diktiert.
Arbeitgeber, die das erkennen, seien hochgeschätzt.
Würde ich jetzt, also moi, Frau Popova in Streik treten, wer würde es bemerken, dass meine Mitschwestern
oder ich nicht auftreten?
Das ist das Los der Kulturbranche. Man merkt zwar, wenn man es nicht mehr hat, aber erst verzögert, nicht
so hautnah wie Lebensbedarfsmittel.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Kultur, wenn sie fehlt und ruht, vermisst wird.
Ich rufe zum Solidaritätsbeitrag für Kulturschaffende auf! Dann könnten meine Mitschwestern und ich
wenigstens wieder unseren Wochenkaffee mit Torte oder Kuchen genießen und müssten dabei nicht
ständig Strom-/Wasser- und Gaszähler beobachten, ob unbezahlbare Grenzwerte erreicht werden.
In Hoffnung auf bessere Zeiten verbleibt
Euer strahlender Stern
Olga Popova
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